Philips CD584 Tube


Das Innenleben des Philips CD584 der baugleich mit dem CD582 und dem Marantz CD583 ist den ich als nächstes umbaue, Philips hat hier bei Marantz die Typennummer einfach weiter fortgesetzt. Verwendet wurden hier CDM 2 und CDM-4 Laufwerke je nach Baujahr gab es da einige Kombination. Die IC Bestückung TDA1541A D/A Wandler und SAA7210 Decoder, SAA7220 Filter der hier nicht einfach entfernt werden kann da er weitere Funktionen erfüllt, der Prozessor ist von Motorola. Im Gegensatz zu Philips CD104/304 Playern ist jede Menge Platz zum Einbau einer Röhrenausgangsstufe allerdings ist hier der Umbau auf non Oversampling aufwendiger als bei den TDA1540 Playern.

Ich setze die Grundig Fine Arts ähnlichen Vorstufen Module als Röhrenausgangsstufen direkt hinter dem TDA1541A D/A Wandler ein, sie ersetzen die bisher verwendeten SRPP Röhrenstufen die gerade bei HDCD einen zu hohen Klirrgrad aufweisen und bei den TDA1540 und TDA1541 zu stark rauschen. Bei einer einstufigen SRPP Stufe wird bei einer verwendeten Triode eine höhere Verstärkung notwendig wozu ein größerer Teil der Kennlinie genutzt werden muss der aber nicht linear ist woraus ein höherer Klirrfaktor resultiert, der Vorteil des niederohmigen Ausgangs  wird auch bei der Grundigschaltung durch den Kathodenfolger erreicht, allerdings sind bei der Grundigschaltung beide Stufen stromgegengekoppelt woraus über einen großen Bereich eine lineare Kennlinie resultiert mit weit besseren Klirrfaktor und höherer Impulsfestigkeit, durch die zweistufige Triodenschaltung bei gleicher Röhrenanzahl wird die gleiche Verstärkung wie bei der SRPP Schaltung erreicht, ein weiterer Vorteil ist der bessere Frequenzgang, zusätzlich stehen bei der SRPP Schaltung an dem Ausgangskondensator eine Spannung von 150V an, beim Kathodenfolger nur ca. 50V was bei der Verwendung gleicher Ausgangskondensatoren eine weitere Verbesserung des Klirrfaktors ergibt. Viele Deutsche Firmen wie Grundig und Telefunken haben das schon in der Nachkriegszeit erkannt weshalb die SRPP in Deutschland kaum zum Einsatz kam und nur im amerikanischen und asiatischen Raum Einsatz fanden, die Schaltung macht aber durchaus Sinn in Treiber- und Endstufenschaltungen.

Wie beim TDA1540 des CD104 wird beim TDA1541A eine I/U Wandlung am DAC Ausgang von Philips eine Spannung von 0V verlangt bei meinen Messungen wurden aber alle Bits ab einer Spannung von 0,1V vollständig gewandelt, also sehr niederohmig, der Strom fließt in diesem Fall von Masse über einen 39Ohm Widerstand in den DAC zur negativen Referenzspannung, die Verstärkung von 7dB der Röhrenausgangsstufe reicht aber aus. Die folgenden OP Amps mit der Filter und Ausgangsstufe entfallen vollständig. Der erste Hörtest ergab deutliche Verbesserungen gegenüber der SRPP Röhrenschaltung. Infos zur Verstärkerschaltung unter ECC83S Fine Arts Pre.

 Das fertige Netzteilmodul dieses mal mit 12,6V Heizspannung für verwendeten ECC83 NOS.

Das fertige Verstärkermodul in Stereoausführung.

Das komplette Modul, es lässt sich einfach in freien Schacht schieben. Ich werde es später auch als Bausatz anbieten da es in viele Philips CD Player passt.

Der fertige Player, die Stufe kann einfach herausgenommen werden und wird später vom Deckel gehalten. Verwendet hier ECC83 Valvo NOS.

Bisher musste ich die Hauptplatine nicht herausnehmen, die Beinchen vom TDA1541A lassen sich einfach aufkneifen ein Massepunkt liegt direkt neben dem Chip. Auch um an die 230V Spannung ist ohne Demontage heranzukommen, ich habe dafür den VDE Kondensator der den Schalter brückt herausgeknipst und einen gleichwertigen Kondensator flach eingelötet, dort L1 abgegriffen und an einer Brücke unter dem Schalter. Wichtig für mich weil ich den Unterschied zwischen IC und Röhrenausgangsstufe beurteilen will bevor ich den Umbau auf non Oversampling starte.

Das Probehören auf meiner Hauptanlage zeigt deutliche Verbesserung selbst gegenüber meinem CD104/304 die noch mit der SRPP Stufe ausgestattet sind, sehr deutlich der Urtiefe Bass.

Hier weiter mit dem zweiten CD584, die Platine ist baugleich mit der vorher auf Röhrenstufe umgebauten Platine, beide für das CDM 4/19 beschaltet und mehrfarbigen Röhrendisplay.

Die Rückseite wird vorbereitet zum Entfernen der Oversampling Verschaltung, dazu werden alle betroffenen ICs mit den PIN Nummern gekennzeichnet um Fehler zu vermeiden, hier einfacher als bei dem CD104/304, es muss kein IC entfernt werden aber die betroffenen Signal und Datenleitungen müssen unterbrochen werden.

Die fertige Platine, die Datenleitung DAAB von PIN1 des SAA7220 wird jetzt direkt zum TDA1541A PIN1 geführt und hinter dem SAA7220 aufgetrennt, das gleiche passiert mit PIN2 und PIN3 beider ICs, WSAB und CLAB, sie ersetzen dort DABD, WASD und CLAD. Zusätzlich wird im Timing angepasste Mute Signal MUSB vom SAA7220 auch dem Decoder SAA7210 anstelle vom Mute zur Verfügung gestellt. Das CD ROM Schalter Signal das einen DABD Mute schaltet darf nicht mit aufgetrennt werden und muss mit an den TDA1541A beschaltet werden. Abschließend wurden die SMD decoupling Kondensatoren am DAC durch hochwertige Wima MKP Kondensatoren ersetzt, versuchen Sie das nicht wenn Sie nicht wirklich gut löten können.

Probelauf im offenen Aufbau, der TDA hats überlebt und tatsächlich wieder eine deutliche Verbesserung insbesondere bei der Transparenz und Ortung. Die Platine ist in dieser Form nicht Empfindlich was Static betrifft es sollte aber keine Kunststoffunterlage verwendet werden, Holz hat sich bewährt, Vorsicht aber beim CDM Flachkabel, die Lasereinheit ist wesentlich empfindlicher als ein MOS IC.

Noch ein Tip, beim Betrieb des offenen CDM Laufwerks bei Starten einen Spitzen Stift in Mitte der Magnetscheibe halten bis die CD auf Drehzahl ist, sie hat die dumme Angewohnheit UFO mäßig abzuheben.

Unten das Original Taktsignal XSYS des internen Quarzoszillators das alle Bausteine versorgt, es ähnelt mehr einen Sägezahn, die internen Quarze hatten meist auch nur 100ppm - 50ppm und werden mit der normalen 5V Spannung versorgt.

Das verbesserte Signal des externen Quarzoszillators im Testaufbau, hier wird ein Quarz verwendet der eine Stabilität kleiner 30ppm erreicht, zusätzlich erfolgt eine doppelte Stabilisierung der 5V Versorgung über zwei Regler.

Ein erster Test mit dem externen Quarzoszillator, der XSYS Takt und Folgesignale sind jetzt symmetrischer und haben eine verbesserte Rechteckform, die 15V + für den Oszillator werden wie beim Grundig 8150 am den OP Amps abgenommen die ja nicht mehr gebraucht werden. Beim Oszillator nutze ich TTL Bausteine wobei wichtig ist das keine 74 LS oder HC und HCT verwendet werden, die MOS und Shottky Bausteine sind zu langsam und ergeben ein schlechteres Signal als im Original Chip, am besten geeignet sind TTL ICs von Texas Instruments der ersten Serie die nur die Endkennung N tragen, die meisten Schaltungen die man z.B. in den Texas Kochbüchern findet nutzen nicht genutzte Gatter zur Signalverbesserung wobei zwei nach geschaltete Gatter das beste Signal ergaben, weitere Gatter führten wieder zu einem schlechteren Signal. Eine verbesserte Oszillator Variante mit Schmitt Trigger Gattern werde ich beim nächsten Player testen.

Hier die vorgenommenen Änderungen im Netzteil, ein Abgriff für die 240V Versorgung der Röhrenstufe mit eigener Absicherung wurde gesetzt, einige Elkos im Netzteil wurden ausgetauscht, acht 1N4004 Dioden gegen superschnelle UF4007 Dioden getauscht, Vorsicht es dürfen nicht alle Dioden getauscht werden, einige der Dioden hinter den Spannungsreglern dürfen nicht durch Shottkydioden ersetzt werden weil die Durchbruchsspannung von 0,7V der Originaldioden eine regelnde Funktion haben. Auch bei den im Internet häufig angebotenen Elko Packs bitte Vorsicht, Philips verwendet bei einigen Geräten spezielle Elkos mit Innenmassebecher, manchmal zu erkennen an einer Pertinaxplatte unter dem Elko, das heisst der Metallbecher muss isoliert sein !

Das vorläufig fertige Gerät mit der Röhrenausgangsstufe, zusätzlich hat der Regler der das Frontpanel versorgt ein Kühlblech bekommen, der Trafo und die am stärksten mit Impulsen belasteten Elkos haben eine Kupferschirmung bekommen, beim nächsten Gerät dieser Baureihe werde ich eine weitere Schirmung des Gehäuses vorsehen und das Kunststoffgehäuse mechanisch stabilisieren.

Weiter gehts mit Probehören.


mailto:  info@roehrensockel.de

Anfangsseite