Reparatur und Überarbeitung der Raphael Mono Blöcke Typ 50/3


Die Raphaels habe ich von einem E-Bayer erhalten der an diesen Endstufen fast verzweifelt ist, alle Justagen schlugen fehl und zum Schluß hat sich der eine Block mit einem Knall und dem Tod einer KT88 verabschiedet, Er ist jetzt mit meiner Endstufe Blacky glücklich geworden und ich habe wieder was zu basteln. Da ich Single End Fan bin werde ich die Raphaels nach Fertigstellung bei E-Bay einstellen.

Hier der instabile aber funktionsfähige Block, außerdem brummt und rauscht er für eine High End Stufe viel zu stark.

Hier der abgebrannte Block, bei der Untersuchung war schnell klar wie es zu dem Fehler kam. Der Bastler der diese Endstufe montiert hat konnte wenigstens Löten, aber vom Aufbau einer Röhrenendstufe hat er wohl wenig Ahnung. Zuerst fallen die dünnen Klingeldrähte auf die für die Verdrahtung verwendet wurden, besonders bei der Amper-starken Röhrenheizung sind sie absulut unterdimensioniert und wohl auch kaum für 480V Anodenspannung geeignet. Eine dieser Leitungen ist dann auch an einer gebündelten Stelle mit der Heizleitung der zerstörten KT88 eine Verbindung eingegangen, hätte der Bastler hier für die Heizung eine Sicherung vorgesehen wäre wohl das schlimmste verhindert worden, aber ohne Sicherung ist dann alles schön zusammengeschmort und hat noch einen Kathodenschluß verursacht, schade um die schöne KT88. 

Also alles raus...

und die Platine gründlich reinigen, links hinter dem Gleichrichter habe ich einem 1Ohm Widerstand vor dem Elko eingefügt, da 1N4007 Dioden verwendet werden besteht die Gefahr das sie bei 1A Normbelastung beim laden des großen Elkos abrauchen, außerdem wurden der inzwischen braune 1W Widerstand der Vorstufen durch einen ausreichenden 5W Typ ersetzt. Da bei der anderen Endstufe eine Unsymmetrie in Phasenumkehrstufe zu den Stabilitätsproblemen führt habe ich hier gleich nach dem Fehler gesucht und in auch schnell gefunden, an G1 der ersten Triode war der rote 0,1microFarad Kondenstor verschaltet am zweiten G1 ein 0,22microFarad Kondenstor, das läuft zwar, aber nicht gut, die Stufe gerät bei hoher Last in langsame Schwingung.

Jetzt noch alles mit einem vernünftigen Querschnitt und Spannungsfester Litze verkabelt und für die Röhrenheizung eine Gleichrichtung mit Sicherung eingebaut, kurzes Einmessen und alles lief perfekt. Das Brummen ist jetzt vollständig verschwunden, auch durch die Verwendung einer ECC85 in der Phasenumkehrstufe mit der in der Röhre verwendeten Schirmung gegen Masse, außerdem habe ich durch die Wahl einer ECC82 in der Eingangsstufe und die Wahl rauscharmer Bauteile das Rauschen auf einen nicht mehr hörbaren Pegel verringert. 

hier noch die zweite Endstufe, praktisch das gleiche Vorgehen und der gleiche neue Aufbau.

und noch das Endergebnis mit Bodenblech, ich habe verschiedene gematchte Endröhrenpaare getestet unter anderen 6P3S, 6550C und 6L6, letztendlich habe ich mich dann für den guten Klang der E34L( Langlebeversion der EL34 ) von Tesla ( Ruby Tubes ) entschieden und sie mit 40mA eingemessen, etwas unter der Abgleichangabe von Raphael um die Röhren zu schonen, die Endstufen haben sowieso reichlich Leistungsreserven. Mit den 6550C wurde ein maximal Wert von 180mA erreicht, darüber gibts rote Backen. Nun folgt noch ein einwöchiger Einbrenntest und ein weiterer Endabgleich.

Hier der Schalplan mit der eingefügten Gleichspannungsheizungsschaltung, bitte beachten Sie die unten angefügten Anmerkungen.

Anmerkungen zum Schaltplan:

Der verwendete Schaltplan stammt von Raphael selbst, es wurde die Gleichspannungsheizung ergänzt allerdings gibt es schon vom Original einige Fehler die ich nicht im Original geändert habe, folgende Fehler sollten beachtete werden:

- Der Schutzleiter ist nicht eingezeichnet, sollte aber bei den Metallgehäusen auf jeden Fall angeschlossen sein.

- Die Eingangsröhre ist nur einfach gezeichnet obwohl die beiden Systeme parallel verschaltet sind.

- Die eingezeichneten Kathodenwiderstände der Endröhren haben nicht den Wert 470 Ohm sondern 1 Ohm (0,5W).

- Der eingezeichnete Trafo hat zwei Heizwicklungen was beim vorliegenden nicht der Fall war, hier nur eine Wicklung, es gibt aber Variationen mit abweichenden Trafos und zwei Wicklungen.

- Bei einigen Varianten sind Schirmgitterwiderstände von 470 Ohm verschaltet was hier nicht der Fall ist, das ist nur bei Röhren notwendig bei denen die Ug2 niedriger als Ua ist was auch vom eingestellten Arbeitspunkt abhängt wie bei der KT88 bei Ik über 120mA, dafür sollte aber auf jeden Fall das Datenblatt des Herstellers eingesehen werden. Die direkte Verdrahtung ohne Widerstände hat Vorteile beim Ultralinearbetrieb sollte aber natürlich nicht die verwendete Endröhre überlasten.

Ansonsten kann sich bei der Verwendung einer Gleichspannungsheizung der optimale Massepunkt der Heizung ändern, eine Empfehlung dazu kann ich nicht geben, das sollte je nach Aufbau experimentell ermittelt werden.  

Bei Fragen zum Projekt sendet einfach eine Mail.


mailto:  info@roehrensockel.de

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