Reparatur Chinesischer 300B Monoblöcke

 


Ein Freund hat mir seine abgerauchten 300B Monoblöcke zugesendet, einen Herstellerhinweis konnte ich nicht finden aber sie sehen dem Music Angel 845 sehr ähnlich und sind definitiv Chinesischer Bauart, wie beim Music Angel 845 stecken sie voller Anfängerfehler. Leider habe ich die Fotos von dem abgerauchten Monoblock noch nicht gefunden aber der Neuaufbau ist gut dokumentiert.

Einer der Monoblöcke hat Feuer gefangen, der Grund ist auf dem Foto zu sehen, die negative Gittervorspannung war viel zu niedrig, der falsche Aufbau verschlimmerte das Ganze dann noch. Es fehlen Sicherungen und der Kathodenelko wurde direkt neben dem Kathodenwiderstand montiert der dann durch die dauerhafte Überhitzung ausgetrocknet ist und letztendlich explodiert ist und mit dem Elekrolyt dann den Brand auslöste. Den Block musste ich komplett zerlegen und reinigen.

Hier zu sehen das zweite Problem, die Heizspannung ist viel zu niedrig, das hat wohl bei der zu niedrigen Gittervorspannung den Ik etwas gebremst so das die Geräte nicht gleich abgebrannt sind allerdings schadet auch eine zu niedrige Heizspannung einer Röhre, es führt zu einer stärkeren Aufheizung in der Kathodenmitte durch eine Eigenerwärmung durch den Ik der sich dort konzentriert, die Enden dagegen bleiben kälter was der Röhre auf Dauer schadet.

Die Monoblöcke werden von einem externen Netzteil versorgt, dort dann die nächste Schlamperei, die ca. 450V Ub werden über Stecker verbunden die weltweit als Funkgerätestecker für Mikrophone und ähnliches benutzt werden, diese Stecker sind aber für Kleinspannungen vorgesehen und normal ungeeignet, ich verwende sie auch bei meinen Geräten allerdings nicht so wie hier ohne jede Zwischenisolierung der Lötanschlüsse, da direkt daneben die Masse geführt wird sollten die Anschüsse auf jeden Fall mit Schrumpfschlauch isoliert werden der 1000V Klasse, alles andere ist für den Anwender lebensgefährlich.

Auf dem Foto gut zu sehen meine Änderungen, der neue Kathodenkondensator wurde mit massiven Draht auf Abstand zu dem heißen Kathodenwiderstand montiert, die Buchsenkontakte sind eingeschrumpft und isoliert, auch im Stecker.

Die Heizung ist jetzt OK, das habe ich durch eine Gleichrichtung mit Shotkydioden erreicht, das reichte aber noch nicht weil der Hersteller beim Zuleitungskabel dünne Litze verwendet hatte die zu einem Spannungsabfall vom Netzteil zu Röhre von 0,5V führte, das Kabel habe ich durch ein Kabel mit höheren Querschnitt ersetzt.

Die Gittervorspannung ist nun auch OK

Abschließend noch eine kleine Änderung, der Kathodenkondensator wurde mit noch größeren Abstand vom Leistungswiderstand platziert, deutlich zu sehen wo er vorher verlötet war, praktisch auf Kuschelposition, da nutzen auch 105° nix.

Beide umgebauten Blöcke

und das Bodenblech in der Schweizer Käse Ausführung, die paar Original Schlitze haben nicht wirklich was gebracht.


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