Der neue Röhrenvorverstärker überarbeitet 17.05.2021

Die letzte Woche habe ich mein neues Vorverstärker Projekt gestartet TelPre V2, der Nachfolger von TelPre. Der Name entstand durch die Nutzung eines Telefunken TA350 Gehäuse, ein schöner Vollverstärker mit massiver Alufront und echten massiven Aluknöpfen, geopfert wurden nur defekte Geräte.

Das Gehäuse bietet sich an weil alle Bedienelemente die ich beim Pre benötige bereits vorhanden sind und wegen dem Kunststoff Innengehäuse das sich sehr gut bearbeiten lässt und eine eigene Masseführung erlaubt. Tel Pre V1 war bereits so aufgebaut und mit einer verbesserten Verstärkerstufen Nachbau des Grundig Fine Arts Röhren Pre bestückt, das soll auch beim TelPre V2 so sein aber er bekommt neben einem analogen Teil auch einen neuen Digitalen Teil.


Die Projekt Aufgabenstellung:

Der Röhrenverstärker   - Die Ausgangsschaltung der Grundig Fine Arts Vorstufe mit deutlich größeren Netzteil und MKP Koppelkondensatoren anstelle Elkos

Die Front   - Lautstärke und Balance regelbar mit Alps Motorpotis, Direkt/Klangreglerschaltung regelbar mit Alps Motorpotis

Analoge Eingänge   - Sechs analoge Eingänge direkt an den Chinchbuchsen mit hochwertigen Signalrelais geschaltet

Digitale Eingänge   - Sechs optische Eingänge, vier koaxiale Eingänge, USB Eingänge, HDMI Eingänge

Ausgänge   - Drei analoge Ausgänge, 4 optische Ausgänge, 1 koaxialer Ausgang

Anzeige   - 4 stellige blaue 7 Segmentanzeige, 2 Stellen Eingangs Nummer 1-99, 2 Stellen Info Digital/Anlalog/Typ                 

Digitale Steuerung - In TTL Technik, Anzeige, automatische Ein/Ausgangszuordnung, 16 Kanalfernbedienung, Sprachausgabe über Speechprozessor

D/A Wandler   - AKM AK4399 32-bit DAC, AKM USB Eingangswandler, 3 Pioneer Ein/Ausgangsstufen optisch/koax, HDMI Wandler

Das Konzept:

Der TelPre V2 soll meine Stereo Endstufen, die Haus und Außen Verstärker und meine Pioneer A/V 7.1 Receiver gleichzeitig mit analogen und digitalen Audiosignalen versorgen und ist zur Nutzung auf meinem recht großen Außengelände bis auf 100m fernbedienbar, dazu informiert die Sprachausgabe über den Verstärkerstatus aber auch zu Telefon, E-mail und Türklingel. Die digitale Steuerung schaltet dazu benötigte Geräte automatisch zu.

Um den Pre möglichst schnell in Betrieb zu nehmen gibt es von der digitalen Steuerung je zwei Platinen, diese sind steckbar ausgeführt so das ich immer an einer Version arbeiten kann und die zweite den Pre steuert, so kann ich vermeiden das Gerät ständig zwischen Regal und Arbeitstisch hin und her wandert.


Hier das vorbereitete Gehäuse, die von Telefunken in der Front eingebauten Schalter werde ich weiter verwenden nur der Eingangsdrehschalter wird durch einen Drehtaster ersetzt, dazu unten mehr.

Die Lautstärke und Balance Motorpotis sind schon montiert, Platten für die Rückfront vorbereitet. Für die Anzeige habe ich mühsam ein Fenster in den unteren Teil der Front gefräst und bereits die blaue Blende eingeklebt, daneben die AKM Wandler Platinen.

 

die 7 Segmentanzeige ist fertig, da hinter der Front nur wenig Platz ist musste ich die Widerstände in offener Verdrahtung aufbauen.

das Anzeigemodul ist steckbar ausgeführt, endlich habe ich eine Verwendung für meine alten Floppydisk Flachkabel gefunden.

der erste Test der digitalen Steuerplatine, im hinteren Teil drei TTL Logikgatter ICs die das Richtungssignal des Encoders auswerten sollten was ich wieder verworfen habe weil selbst mit 15 Impulsen und Vorteiler die Zähler nicht immer zuverlässig schalten.

Ich habe bei der Projektplanung zuerst an eine ATMEL Steuerung gedacht allerdings an der Steuerung meiner Solarzentrale gerade festgestellt das diese Microcontroller ähnlich schlechte Standzeiten wie PCs haben, gerade bei dem aggressivem Inverternetz sind Abstürze keine Seltenheit, das ist zwar mit einem Reset schnell behoben aber es nervt trotzdem. Bei allen TTL Steuerungen kenne ich solche Probleme nicht, meine älteste Zeitbasisplatine läuft seit 40 Jahren einmal sogar unter Wasser, hat ein wenig geblubbert aber sie hat selbst unter Wasser weiter funktioniert aber die TTL Technik wurde ja auch für den Mondflug entwickelt. Ein weiterer Vorteil ist das diese Steuerungen statisch sind, es gibt keine hochfrequenten Qszillatoren, nur der Sprachprozessor und die digitalen Wandler benötigen einen Quarz im MHz Bereich aber die lassen sich einfacher Schirmen als eine Steuerung die in allen Bereichen des Gerätes eingreift was gerade bei einem Röhrenverstärker wichtig ist

Hier die fertige Zählerplatine, zwei 4 Bit Dezimalzähler die die Eingangskanäle 1-99 anwählen können und an die Einer- und Zehnerstelle der 7 Segmentanzeige übergeben und zwei Binärzähler die synchron zu den Dezimalzählern arbeiten aber das Binäre Format an den Demultiplexer, den Sprachprozessor und die EPROM Bank übergeben wird, das hätte man auch auscodiereren können aber der Aufwand wäre größer. Beide Zähler Gruppen sind vorwärts/rückwärts Zähler.

Die Lötseite, wie bei der Anzeigeplatine gibt es an dieser Platine keine weiteren Änderungen, sie wird fest montiert.

Der geplante Encoder hat zwar funktioniert arbeitete aber nicht so perfekt wie erhofft und ist wohl besser für eine Lautstärkereglung geeignet und hätte 6 zusätzliche ICs erfordert. Für die Eingangsanwahl habe ich einen Drehschalter für 3 Positionen umgebaut, dafür hab ich die Kugel der Rastung entfernt und ihn in der mittleren Position mit einer starken Feder fixiert so das beim drehen im Uhrzeigersinn der Kontakt zum hoch zählen und gegen den Uhrzeigersinn zum runter zählen betätigt wird, lässt man los zieht die Feder den Schleifkontakt wieder in die mittlere Position.

Das hat den Vorteil das zu den beiden tastenden Kontakten parallel die Kontakte der Fernbedienungsplatine und die Testtaster der Buchsenplatte geschaltet werden können ohne zusätzlichen Schaltaufwand.

Eine Fummelarbeit die Konstruktion des Einschubrahmens für die Europlatinen, der gelötete Rahmen musste im zehntel Millimeter Bereich passen um mit den Steckerleisten exakt die Buchsenleisten zu treffen.

Er nimmt die drei Platinen auf an denen ich ständige Änderungen vornehmen muss, die digitale Steuerung, die EPROM Platte und die Sprachplatine.

Dazu musste der Rahmen auch noch perfekt in das Telefunkengehäuse eingepasst werden und für den Testbetrieb jederzeit entnehmbar sein.

Als nächste Baugruppe habe ich die Demultiplexer 4 Bit zu 16 Bit Platine fertig gestellt, sie steuert aus dem code des Binärzählers je einen von 32 Ausgängen der dann durch die negierenden Treiber ICs das jeweilige Eingangsrelais ansteuert, dafür sollten 32 Eingänge reichen, weitere Positionen sind für die direkte Anwahl Digitaler Baugruppen vorgesehen.

Weiter gehts mit der EPROM Platine, dafür habe ich meinen 90er Jahre RR Prommer ausgegraben und das UV Löschgerät wieder angeheizt, glücklicherweise funktioniert die alte Windows NT 4.0 Software auch unter Windows 10, da kommen Erinnerungen  wieder hoch von Zeiten wo jedes Prozessor Bit noch einzeln eingegeben wurde.


mailto:  info@roehrensockel.de

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